Vom Fohlen zum Reitpferd. Die Ausbildungsjahre eines Pferdes. Teil 1

Vom Fohlen zum Reitpferd

Fohlen Lobo

Erstes Jahr: Fohlen
Das Fohlen wird im Frühling geboren und darf soviel Zeit wie möglich auf der Weide mit der Mutterstute und gleichaltrigen Fohlen und ihren Müttern verbringen. Am besten für die Entwicklung eines jungen Pferdes ist, wenn es 24 h Auslauf hat. Nur dann entwickeln sich das Herz-Kreislaufsystem und der Trageapparat von Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern optimal. Hier wird der Grundstein für die spätere Gesundheit als Reitpferd gelegt. Das Fohlen wird langsam an Menschen, Halfter und Strick, Hufegeben, erstes Anbinden und führen gewöhnt. Eventuell fährt es auch mit seiner Mutter das erste mal in einem Pferdeanhänger zur Zuchtschau, wo es gechippt wird und seine Papiere zur Identifizierung erhält. Nach ca. 6 – 8 Monaten wird das Fohlen von seiner Mutter getrennt und verbringt nun seine Zeit mit anderen Fohlen bei einem Fohlenaufzüchter auf der Weide.

Zweites Jahr: Jährling
Im Winter kann es sein, das die Fohlen nachts in einem Laufstall untergebracht werden und tagsüber wiederum ganztags Draussen verbringen. Im Sommer sollte wiederum ganzjährig Weidegang mit anderen Jährlingen geboten werden, damit das junge Pferd Sozialverhalten lernen kann. Nun wird das Führtraining so oft wiederholt, bis der Jährling artig folgt und jederzeit anzuhalten ist. Immer sollte man daran denken, das sich ein Fohlen oder Jährling höchstens 5 – 10 min. konzentrieren kann. Ist dieser Lernabschnitt nach ein paar Wochen abgeschlossen, braucht man das nicht ständig wiederholen, da Pferde nichts vergessen, was sie einmal gelernt haben.

Drittes Jahr: Zweijähriges Jungpferd

Pferde spielen

Jährling Lobo beim Spielen.

Gleiche Haltung und Wiederholung des im Jahr zuvor gelernten Führen. Bei einem jungen Hengst steht nun eventuell die Entscheidung zur Kastration an. Übrigens sollten Stuten und Hengste schon in der Aufzucht frühzeitig getrennt werden, da Pferde schon ab einem halben Jahr geschlechtsreif werden können, und man nicht möchte, das ein Stutfohlen aus Versehen gedeckt wird, das Stutfohlen muß ja selber erst mal wachsen.

Viertes Jahr: Dreijähriges Jungpferd
Nach einem weiteren Winter im Laufstall mit täglichem Auslauf, muß nun der Besitzer entscheiden, ob das Pferd reif genug ist für den nächsten Schritt, das Einreiten. Ich bevorzuge bei den meisten Pferden, Ihnen noch ein Jahr länger Zeit für die Entwicklung zu geben. Man darf nicht vergessen, das ein Pferd erst mit 6 – 7 Jahren fertig ist mit dem Wachstum. Deswegen gab es früher den Spruch: “Immer langsam mit den jungen Pferden.”
© Heike Bester-Dassler – Bester RideArt

Bester RideArt - Heike Bester-Dassler

Hallo, ich bin Heike - Trainer, Coach und Autor für Pferde und Reiter. Ich liebe Pferde und Reiten über alles und mein Anliegen ist es meine Pferde bis ins hohe Alter Gesund zu Reiten und Artgerecht zu Halten. Ich liebe die Reitkunst von der Basisarbeit bis zur Versammlung, Bodenarbeit, Handarbeit, Longieren mit dem Kappzaum, die Arbeit am Langen Zügel und Zirkuslektionen. Ich bin Claus Penquitt-Trainerin und Mitglied der Ritterschaft der Akademischen Reitkunst von Bent Branderup durch Ablegung der Ritterprüfung, der Longenprüfung und der Handarbeitsprüfung. Ich bilde mich regelmäßig in Form von Seminaren bei qualifizierten Trainern weiter fort.

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