Heuernte

Erster Schnitt für Pferde Mitte bis Ende Blüte

Erster Schnitt für Pferde Mitte bis Ende Blüte

Nach dem langen Winter brauchte unsere Wiese erst mal Dünger, Regen und Wärme, um wachsen zu können. Die Wärme hat ein bisschen auf sich warten lassen, aber da Gras ja schon bei ca. 10 Grad Celsius anfängt zu wachsen, ist das Gras doch noch schön hoch geworden. Bei uns ist es meistens im Juni soweit, dass wir auf eine trockene Wetterperiode warten, damit unser Bauer Heu machen kann. In anderen Gegenden kann das durchaus erst im Juli soweit sein. Wenn der Wetterbericht mindestens 5 Tage trockenes Wetter vorhersagt, kann das Gras abgeschnitten werden. Am besten sucht man sich einen landwirtschaftlichen Wetterbericht, der eine ausführlichere Vorhersage hat. Interessante Werte sind Windstärke, Windrichtung, Verdunstung, Niederschlagsmenge und Temperatur. Da die Bauern eine gute Wetterkenntnis haben, kann man sich daran orientieren, wann die umliegenden Bauern geschnitten haben.

Erster Heuschnitt für die Pferde

Erster Heuschnitt für die Pferde

Nach dem Abschneiden wird das Gras gewendet, damit es sich gleichmäßig auf der Wiese verteilt zum Trocknen. Wenn man Zeit hat, kann man noch das Gras aus den Ecken in die Mitte ziehen, da das sonst nicht mit gewendet wird und später zu feucht ist zum Pressen. Das Gras wird jetzt jeden Tag 1- bis 2-mal gewendet, damit es gleichmäßig trocknet. Sonne, Temperatur und Wind sorgen dafür, dass das Gras zu Heu trocknet. Manche legen das Heu jeden Abend auf Schwaden, was die Nachtfeuchtigkeit etwas abhält in die unteren Schichten zu ziehen. Dann muss das Heu jeden Morgen wieder mit dem Wender verteilt werden. Je häufiger das Heu allerdings gewendet wird, desto mehr brechen die Halme und man hat Verluste und zu kurzes Heu. Also nur so viel Wenden wie nötig. Am 4. Tag abends oder am 5. Tag mittags wird das Heu auf Schwaden gezogen und nachmittags am 5. Tag zu Ballen gepresst. Wir machen immer noch so genannte Kleinballen von ca. 10 – 16 kg. Großlandwirte haben längst auf große Rundballen oder große Quaderballen umgestellt, da das arbeitstechnisch schneller geht und alles maschinell erfolgen kann.

Die Leiterwagen stehen bereit für das Pferdeheu

Die Leiterwagen stehen bereit für das Pferdeheu

Unsere Kleinballen werden mit der Ballenschleuder direkt aus der Presse in den dahinter hängenden Leiterwagen geworfen. In den Ecken geht auch mal einer verloren, den man dann von Hand einsammelt. Den vollen Leiterwagen stellt unser Bauer anschließend bei uns auf den Hof vor das Förderband. Jetzt beginnt die Arbeit für alle Helfer. Die Heuballen müssen vom Leiterwagen auf das Förderband geworfen werden, das Förderband transportiert die Heuballen auf den Heuboden. Auf dem Heuboden nimmt ein Helfer die Ballen am Förderband an und die anderen Helfer stapeln die Heuballen zu einem großen Haufen. Gestapelt wird immer eine Reihe längs, eine Reihe quer, die nächste Lage dann umgekehrt versetzt. Nur so wird der Stapel stabil genug, damit man hoch packen kann. Ein Helfer steht hinterher auf dem Haufen und nimmt die Ballen an zum Stapeln. Als Tipp, die unterste Reihe hochkant, längs stapeln, damit die unterste Lage nicht schimmelt. Hat man eine Betondecke, legt man unter das Heu am besten vorher eine lose Schicht Stroh, damit das Heu unten drunter keine Feuchtigkeit bildet. Wegen der Staubbildung benutze ich gerne eine Staubschutzmaske aus dem Baumarkt, um meine Atemwege zu schonen. Auch reichlich Wasser steht bei uns immer für alle Helfer bereit, da das Heupacken eine schweißtreibende Arbeit ist.

Kleinballen für Pferde

Kleinballen für Pferde

Der Vorteil für uns ist, wir können so einen Jahresvorrat Heu lagern und brauchen im Winter nicht nachkaufen. Der zweite Vorteil ist, wir haben immer super gutes Heu in hervorragender Qualität, was ein fest gepresster Großballen einfach nicht liefern kann. Haben wir das Heu dann noch rundherum mit Stroh abgedeckt, vertragen sogar die Allergiker das trockene Heu, da es so keinen Schimmel ansetzt.
Fazit, man hat mit den Kleinballen in der Ernte ein oder zwei Tage richtig Arbeit, hat dann aber tolles Heu und die Kleinballen sind beim Füttern das ganze Jahr über viel leichter zu Händeln und wir brauchen so keinen Trecker für den Transport.

©Copyright Heike Bester-Dassler, Bester RideArt

Externer Link: Proplanta 10 Tage Wettervorhersage

Bester RideArt - Heike Bester-Dassler

Hallo, ich bin Heike - Trainer, Coach und Autor für Pferde und Reiter. Ich liebe Pferde und Reiten über alles und mein Anliegen ist es meine Pferde bis ins hohe Alter Gesund zu Reiten und Artgerecht zu Halten. Ich liebe die Reitkunst von der Basisarbeit bis zur Versammlung, Bodenarbeit, Handarbeit, Longieren mit dem Kappzaum, die Arbeit am Langen Zügel und Zirkuslektionen. Ich bin Claus Penquitt-Trainerin und Mitglied der Ritterschaft der Akademischen Reitkunst von Bent Branderup durch Ablegung der Ritterprüfung, der Longenprüfung und der Handarbeitsprüfung. Ich bilde mich regelmäßig in Form von Seminaren bei qualifizierten Trainern weiter fort.

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